Die beste Denim Unterwäsche und wenn die Jeans mehr preisgibt, als sie verdeckt
Es gibt ein Problem, welches nicht mit den Baggys begann und auch nicht mit ihnen endete, auch wenn es häufig mit ihnen in einen Topf geworfen wird. Die Rede ist von der Unterwäsche-Präsentation. So, wie manche Leute ihre Jeans tragen, kommt das nicht selten einer ungewollten Fashion-Show für Unterhosen gleich – und das obwohl die Jeans doch eigentlich darüber getragen wird. Was ist davon zu halten?
Immerhin, die Zeiten in denen sich die älteren Semester auf der Straße noch angewidert wegdrehten, wenn sie bei jemandem die Unterwäsche durch die Hose blitzen sahen, sind mehr oder weniger vorbei. Heutzutage provoziert es kaum mehr jemanden, wenn man seine Jeans luftig und locker trägt. Und dennoch ist es immer wieder ein Diskussionspunkt unter Fashion-Freunden. Wie viel darf man von dem, was man drunter trägt, denn nun eigentlich preisgeben?
Natürlich gibt es wie so oft hier keine eindeutige Antwort, kein Richtig und auch kein Falsch. Nichtsdestotrotz trieb die Frage danach, was genau erlaubt sei und was nicht, teils bizarre Blüten. Es muss irgendwann vor rund zehn Jahren gewesen sein, als es bei jungen Mädchen unsagbar in gewesen ist, den Begriff „Hüfthose“ extrem weit auszulegen. Jeans saßen dann gerne mal so tief, dass man bei der kleinsten Bück- oder Hochbewegung, ja oft sogar schon beim einfachen Sitzen auf einem Stuhl freien Blick auf den nackten Hintern hatte. Zufälligerweise fiel dieser „Trend“ in denselben Zeitraum, in dem String-Tangas gerade wieder so richtig angesagt waren. Als Mann kann und sollte man sich darüber wahrscheinlich besser nicht beschweren, dennoch treibt einem der Gedanke an diese Zeit unweigerlich ein Schmunzeln ins Gesicht. Schließlich ist das, was damals als absolut legitim und sexy galt, heute als billig oder sinnlos provokant verpönt. Sind wir etwa verklemmter geworden? Oder sind wir einfach aufgewacht und haben gemerkt, dass das einfach nicht viel mit Style zu tun hatte?
Männern hingegen scheint man es nach wie vor nicht wirklich übel zu nehmen, wenn sie ihre Unterwäsche in der Öffentlichkeit präsentieren. Moderne Jeans, ganz egal ob Slim, Tight oder Lose-Fit werden fast ausnahmslos auf Hüfthöhe oder noch tiefer getragen. Je nachdem, wie nun das Shirt geschnitten ist, kommt da auch schnell die Boxershorts (respektive der Feinripp-Schlüpfer) zum Vorschein. Man hat fast das Gefühl, Jungs präsentieren ihre Unterhose ähnlich stolz, wie es die Mädels vor einigen Jahren mit ihren Tangas taten – und die Ladys honorieren es. Es gibt schließlich für Frauen kaum einen besseren Zeitvertreib, als Männern zu sagen, was sie von deren Unterwäsche halten, ihnen Verbesserungsvorschläge zu machen und Kaufempfehlungen zu geben. Hinzu kommt die bei den Labels immer exzessiver angewandte Used- oder Destroyed-Optik, welche Löcher von derartigen Ausmaßen in die Jeans einarbeiten lässt, dass man tatsächlich weitestgehend freien Blick auf das Muster der Unterwäsche hat. Auch hier sind entsprechende Kommentare vorprogrammiert.
Wie gesagt – die absolute Wahrheit, die ultimative Meinung gibt es hier höchstwahrscheinlich nicht. Vielleicht ist der Trick einfach, die Wage zu halten. Fast alle sind sich einig: Dass jemand seinen halben Arsch präsentiert, ist wahrscheinlich ein Fakt, der in der Regel nicht so gut ankommt. Die Unterwäsche mal hervorblitzen zu lassen, um anderen einfach klarzumachen, dass man auch in diesem Bereich in der Lage ist, geschmackvoll auswählen zu können, sollte wohl aber klargehen. Manchmal reicht es ja auch schon, bei einer etwas tiefer sitzenden Jeans einfach zu einem etwas länger geschnittenen Oberteil zu greifen. Entsprechende Tank Tops, Shirts, Hoodies oder ähnliches sollte wohl jeder besitzen. Dann klappt es auch mit der Provokation – gezielt, aber eben nicht plump.
Als Kerl trägt man die Boxer am besten wie Christiano Ronaldo in dem Video.