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Robins Jean – Biker-Stil mit Bestand

Wenn wir über die Jeansmarken sprechen, die in den letzten Jahren die Denim-Mode maßgeblich geprägt und beeinflusst haben, denkt man sofort an Marken wie PRPS, Dsquared oder True Religion. Dabei gibt es noch so viele andere Labels abseits der offensichtlichen Fälle. So konnte sich zum Beispiel gerade das Label Robins Jean durch eigenwillige Kreationen und trendigen Rockstar-Elementen zu einem der anerkanntesten Luxus-Labels im Denim-Bereich avancieren – und den Hollywood-Promis innerhalb weniger Jahre den Kopf verdrehen. Ein Bericht über eine französische Jeans-Institution.

Wenn Robin Chretien Interviews gibt, hört man seinen unverkennbaren, französischen Akzent sofort heraus. Mit seiner blonden Mähne, seinen Fältchen und dem braungebrannten Gesicht sieht er fast aus, wie eine Mischung aus dem aktuellen Dieter Bohlen und dem Dieter Bohlen der 80er Jahre – jedoch nicht so, wie man sich den klassischen Modedesigner vorstellt. Aber im Ernst: Wen kümmert das schon, so lange seine Mode stimmt? Robin Chretien ist der Kopf hinter dem Denim-Label Robins Jean. Er ist sein Begründer, Designer und Chef. Und er ist per du mit den größten Stars in Hollywood. Warum das so ist? – Ganz einfach, weil sie seine Jeans lieben. Chretien ist sich dessen bewusst und weiß auch sehr wohl um seine Größe im Business. Wenn ein Reporter nach den exklusivsten Stücken seiner Kollektionen fragt, holt er sie hervor, zeigt sie und wirft sie nacheinander demonstrativ auf den Boden. Keine andere Handlung könnte die Tatsache, dass kaum eine der seiner Männer-Jeans für weniger als 400 Dollar zu haben ist, besser ad absurdum führen.

Chretien hat es geschafft und kann es sich leisten, seine Produkte auf diese Art zu „bewerben“. Sein Flagship-Store in L.A. ist längst Anlaufpunkt für die Stars, sein Laden der New Yorker Grand St. befindet sich schräg gegenüber einer Bar, in der ein Heineken sieben Dollar kostet in bester Gesellschaft. Livin‘ the high Life eben. Doch wie kam die Marke Robins Jean in die Oberliga? Was ist der Grund dafür, dass Robin Chretien nach eigener Aussage keine Stars für Werbezwecke engagieren muss, sondern sie von selbst zu ihm kommen?

Die Antwort mag vielleicht etwas banal oder gar langweilig klingen – als Chretien im Jahr 2005 startete, tat er im Prinzip mit seinen Jeans genau das, was alle taten. Ed Hardy feierte bei den Promis erste Erfolge und der Biker-Schrägstrich-Rockstar-Look war noch besonders und frisch, also entschied er sich, einfach mitzumischen. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Marken aus dieser Zeit, schaffte es Robin Jeans allerdings, seine Relevanz nicht nur zu bewahren, sondern sogar konsequent auszubauen.

Der Biker-Stil der Jeans ist nach wie vor unverkennbar, doch sie wirken ganz und gar nicht in der Zeit hängen geblieben. Chretien geht es nämlich vielmehr darum, immer wieder Grenzen auszuloten, Neues auszuprobieren und Mut zu beweisen. Das zeigt sich durch Hosen, die mit einer glänzenden Schicht überzogen sind und aussehen, als wären sie aus Leder – obwohl aus reinem Denim sind. Das zeigt sich durch Jeans, die mit aufwendigen Animal Prints verziert sind. Das zeigt sich durch aufwendig verzierte Backpockets mit kleinen Details, Reißverschlüssen und natürlich dem unverkennbaren Robins Jean-Logo: Der Name der Marke auf einer beflügelten Banderole.

Dass bei all dem Chic auch die Nachhaltigkeit der Produktion nicht zu kurz kommt, dafür setzt sich Chretien nach eigenen Aussagen persönlich ein: Strikte Kontrollen, umwelt- und gesundheitsschonende Herstellung und Stonewash-Verfahren machen Robins Jean zu einer hochwertigen Marke, die man ganz ohne Gewissensbisse tragen kann.

Wie die Geschichte weiter geht? Gespannt schauen die Stars, Sternchen, Fashionistas und Mode-Interessierten auf die neuen Kollektionen des Wunderkinds aus Lyon. Dass Chretien auch in Zukunft für die eine oder andere Überraschung gut sein wird, gilt als sicher. Dass seine Jeansmode von Bestand sein wird auch. Schließlich ist sie der beste Beweis, dass Denim-Labels auch im High Fashion-Bereich länger als nur eine Saison Bestand haben können.

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